Helvetia St.Gallen

Beitrag in Zusammenarbeit mit Team Helvetia

Bodenbewusst essen gehen

© Thomas Staub

Das Restaurant Helvetia wurde Mitte Mai 2020 an der Vonwilstrasse von Svenja Bellmann und Adrian Nessensohn eröffnet. Als sich die beiden kennenlernten, stellten sie fest, dass sie dieselbe Überzeugung haben und die gleichen Ziele verfolgen. Die Möglichkeit, diese Überzeugung zu verwirklichen, wird ihnen durch die Selbstständigkeit geboten.

Svenja Bellmann und Adrian Nessensohn sind beides gelernte Koch und Köchin, wobei Svenja sieben Jahre als Patissier gearbeitet hat. Anschliessend war sie im Lampart’s im Service tätig, stets mit dem Ziel in der Zukunft einen eigenen Betrieb zu führen.

Svenja und Adrian zelebrieren eine leichte, produktbezogene Küche und verwenden fast ausschliesslich Schweizer Produkte, wenn möglich aus der Region. Da die Küche im Restaurant sehr klein ist und Adrian alleine kocht, wurde ein Sharing-Konzept entwickelt. Die Gerichte werden in der Mitte des Tisches zum Teilen serviert und kommen in vier Gängen.

Die Vision des Restaurant ist es, dem Gast lokale Zutaten näher zu bringen und deren Vielfalt aufzuzeigen. Sie möchten dazu beitragen, dass die Menschen wieder bewusster essen. Das heisst sie sollen mehr hinterfragen und sich damit auseinandersetzen, wo die Produkte auf dem Teller herkommen und wer oder was dahinter steht.

Adrian Nessensohn (Geschäftsführer), Svenja Bellmann (Geschäftsführerin)
© Thomas Staub

IHRE FOKUSTHEMEN

Saisonale und regionale Küche
Das Helvetia verwendet fast nur Schweizer Produkte und wenn möglich aus der Region. Das Gemüse wird beim Bauernmarkt in St. Gallen (verschiedene Gemüsebauern aus der Region St. Gallen) bezogen. Das Fleisch, Fisch, Geflügel sowie auch Krustentiere kaufen sie ausschliesslich in der Schweiz.

Foodwaste / Lebensmittelverwertung
Durch das Sharing-Konzept, bei welchem die Teller schön und elegant angerichtet in der Mitte serviert werden, bleibt sehr selten etwas übrig und somit gibt es sehr wenig Reste oder Überproduktion. Sie versuchen die Produkte ganzheitlich zu verwenden und beziehen oft auch ganze Tiere wie Reh, Hirsch, Alpschwein, Kaninchen und Fische.

Bio-Produkte und/ oder andere nachhaltige Labels
Die beiden verwenden nicht ausschliesslich Bio-Produkte. Sie erklären, dass es sehr viele Produzent:innen gibt, die zwar biodynamisch arbeiten, aber das Geld für die Biolables nicht haben oder den Sinn darin nicht sehen, weil sie so oder so, ob mit oder ohne Label, biodynamisch arbeiten. Sie beziehen aber regelmässig Produkte vom Bio- und Demeter zertifizierten Hof von Adrians Bruder.

Verwendung von frischen und gering verarbeiteten Lebensmittel
Das Restaurant hat einige wenige Produkte, die nicht selbst hergestellt werden. Bis auf wenige Ausnahmen werden ausschliesslich frische Produkte verwendet und im Sommer auch vieles in Gläser eingekocht. Das Eingemachte ermöglicht es ihnen, in den Wintermonaten eine grössere Bandbreite an Geschmäckern anbieten zu können.

Vegetarische / Plant Based Küche
Die Küche vom Helvetia legt einen grossen Fokus auf Gemüse, daher kommen auch die Vegetarier:innen in den Genuss einer tollen Auswahl.

Enge Beziehung zu regionalen Produzent:innen
Diese engen Beziehungen sind ihnen überaus wichtig, darum haben sie Kontakt zu den Bauern und Bäuerinnen sowie auch Produzent:innen und stehen stets mit ihnen im Austausch.

Verwertung des ganzen Tieres
Es werden ganze Tiere (Reh, Bock, Hirsch, Hirschkuh, Gans, Ente und Fisch) und Second Cuts (Rind, Lamm, Kalb und Alpschweinen) verwendet.

Faires Arbeitsklima & Entlohnungssystem
Das Arbeitsklima ist familiär und es wird freundschaftlich miteinander umgegangen. Das Helvetia St. Gallen ist ein Kleinbetrieb mit nur 2 Festangestellten, daher ist ein familiäres und freundschaftliches Miteinander sehr schnell gegeben.

Wohl der Mitarbeiter:innen
Wenn sich die Mitarbeiter wohlfühlen, leisten sie auch bessere Arbeit, darum wird gemeinsam gegessen und so die Freundschaft gefördert.

Nachhaltigkeit bei Küchen- und Restaurantausstattung geachtet
Svenja und Adrian haben einen grossen Teil der Ausstattung von ihren ehemaligen Arbeitgeber:innen gebraucht abgekauft. Das Haus, in dem sich das Restaurant befindet, ist aus den 50er Jahren, sowie auch einen grossen Teil der Inneneinrichtung. Die Küche wurde letztes Jahr teilrenoviert und energieeffizienter gebaut. Bei der Ausstattung achten die beiden stets auf Qualität und Langlebigkeit. Die Tischsets sind beispielsweise aus Alpinem Leder von einem Appenzeller Sattler gemacht.

Umwelt- und klimaschonende Massnahmen
Es wird nachhaltigen Strom aus Solar und Wasser bezogen.

IHRE PRODUZENT:INNEN

  • Lauftenhof

    Bezug von Fleisch, Gemüse, Früchte, Blüten, Kohle und Most

    Auf dem Lauftenhof gibt es kleinere Mengen an vielen verschiedenen Produkten und sind somit meist nur für kurze Zeit und begrenzt verfügbar. Seit 2020 produzieren sie ihre Produkte nach Demeter-Richtlinien und seit 2021 sind sie nun offiziell Demeter zertifiziert.

    Auf ihrem Ackerbau ernten sie Mais, Weizen, Hafer, Dinkel und Gerste. Und in einer kleinen Menge Kartoffeln und Karotten. Letzten Herbst konnten sie zudem 120kg Kiwi ernten, welche bis ca. April haltbar sind.
  • Norwyk

    Bezug von frischen Forellen

    Hannes John betreibt eine eigene Fischfarm in Weinfelden. Seit 2001 veredelt er und sein Team NORWYK-Rauchlachs. NORWYK steht für erstklassige und sorgfältige Handarbeit. Durch ihre langjährige Erfahrung, kombiniert mit modernster Technik, entstehen sehr hochwertige Fischprodukte.
  • Thurnheer Gemüsebau

    Bezug von Wurzelgemüse und nichtalltägliche Gemüse und Salate

    Das Familienunternehmen mit Sitz in St. Margrethen hat viele Spezierara-Sorten (alte Sorten die in Vergessenheit geraten sind) im Angebot und besitzt auch ein Lager an Gemüse, welches man sonst nur aus dem Ausland beziehen kann. Beim Marktplatz in St.Gallen sind sie das ganze Jahr über am Freitag vor Ort.
  • Hofladen Sager

    Bezug von Gemüse und Obst

    Die Sagers bieten frische und regionale Produkte direkt vom Bauernhof an. Sie
    sind von April bis Ende November jeden Freitag am Bauernmarkt in St. Gallen und fahren in den restlichen Monaten immer einmal die Woche mit Lieferungen in Richtung Luzern, wobei das Restaurant Helvetia Gemüse oder Obst bestellen kann, ohne einen eigenen, zusätzlichen Transporter zu verwenden.
  • Schrofen Hof

    Bezug von Rindfleisch

    Die Metzgerei Somm zieht selbst Rinder auf und darf unter dem “Schrofen-Lable”, Rinder bei anderen Bauern, unter anderem beim Bruder von Adrian Nessensohn (Bio Rindern vom Lauftenhof), in der Region dazu kaufen. Die Bedingung ist, dass diese Bauern eine besonders Tierfreundliche Haltung (BTS) haben. Das Helvetia kann mit diesem Konzept auch Lamm, Kalb oder Schwein von Bauern aus der Region beziehen.
  • Zellweger Commestible

    Bezug von Hecht und Felchen

    Zellweger arbeitet mit Fischern aus dem Dorf Staad (Kanton St. Gallen) zusammen. Täglich bekommen sie frischen Fisch aus dem nahegelegenen Bodensee. Sie filetieren diese und verkaufen den frischen Fisch bei sich im Laden.
  • Troxler Schlossguet

    Bezug von Gemüse, Beeren, Früchten und Kürbisse

    Auch wenn nicht Bio-zertifiziert, arbeitet der Hof nach Bio-Richtlinien. Sie sind von April bis Ende November auf dem Marktplatz in St.Gallen anzutreffen und verkaufen dort Gurken, Auberginen, verschiedene Tomaten, Peperoni, Kräuter, Früchte und Beeren, welche von einem Familienmitglied der Familie Troxler in Goldach gepflanzt und frisch gepflückt werden.

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