Das Meer braucht Hilfe, um uns zu helfen

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Vom Weltall aus gesehen, ist die Erde eine blaue Kugel – aus der Nähe gesehen, sind die Ozeane wichtige Helfer gegen den Klimawandel und Lebensgrundlage. Wir sollten ihnen deshalb rasch viel mehr Sorge tragen.

Wir wissen es aus Debatten zum Thema CO2 in der Atmosphäre – vielen Menschen fehlt die nötige Fantasie, um sich die Auswirkungen der menschlichen Aktivität auf der Erde vorzustellen. Und wie bei der Luft «von der es doch jede Menge gibt und das CO2 einen viel zu kleinen Anteil hat» haben wir auch beim Meer das Gefühl, es sei einfach hier und regeneriere sich von selbst – oder wir wünschen uns das zumindest.

Dem ist allerdings nicht so. So erforschten Wissenschafter:innen, dass die Ozeane bisher rund ein Viertel der vom Menschen verursachten Emissionen an CO2 aufgenommen haben – nur stieg in der Folge der pH-Wert des Wassers.

Parallel wird das Wasser wegen der globalen Erwärmung ebenfalls wärmer und kann deshalb weniger Sauerstoff binden, was für die Tiere im Meer logischerweise nicht gut ist. Meeresbewohner verlagern ihre Siedlungsgebiete deshalb in kältere Regionen, in wärmeren Gewässern macht sich Leere breit oder es entstehen unausgeglichene Populationen, weil Ökosysteme kippen.

Weil das Wasser wärmer wird, verdunstet überdies mehr davon und die Atmosphäre wird feuchter, was zu mehr Starkregen führt; ausserdem dehnt es sich aufgrund physikalischer Gesetze aus und trägt so zum Steigen des Wasserspiegels bei; als ob das Abschmelzen der polaren Eisschilde nicht schon problematisch genug wäre. Es ist übrigens interessant, dass diese Auswirkung nicht überall gleich spürbar ist.

Der äusserst komplexen Problemverkettungen könnte man noch viele erwähnen – und jeder einzelne Gedanke führt immer zum gleichen Ergebnis: Wir müssen die Welt dekarbonisieren. Weg vom Erdöl, hin zu den erneuerbaren Energien – und davon parallel weniger zu verbrauchen versuchen. Und es gibt Hoffnung: Zu dieser Entwicklung fehlt zwar in vielen Ländern der politische Wille – namentlich in den immer zahlreicheren autoritär geführten Nationen mit vielen Armen. Aber mächtige Kräfte in der Wirtschaft sind bereits daran, ungeheure Geldströme in die Modernisierung des globalen Energiehaushalts umzuleiten und eine Menge kluger Leute sind damit jahrein, jahraus beschäftigt. (Es sei angefügt, dass diese Transition wiederum gigantische Mengen an Rohstoffen benötigen wird, die man aus den Ozeanen holen möchte … )

Was können wir als einzelne kleine Menschen beitragen? Man mag das schon das eine oder andere Mal gehört haben – aber so wie jeder Mensch als Teil der Masse negative Auswirkungen haben kann, trägt auch dein Verzicht als einzelne Person zur Verbesserung bei. Verzicht muss dabei nicht Askese oder Selbstbestrafung aus schlechtem Gewissen im Namen der gesamten Menschheit bedeuten – sondern ganz einfach viel bewussterer Konsum – also weniger angeschaffte Elektronik, wiederverwendbare Verpackungen (kein Take-Away im Wegwerfgeschirr), Reisen eher regional, dauerhafte Produkte, die Freude machen anstelle von Fast Fashion. Die grossen Vorgaben muss die Wirtschaft aus reinem Willen zur Selbsterhaltung machen – die Politik wird ihr folgen.

Quelle der Infos: www.umweltbank.de uvm.


Disclaimer:
Der Verfasser dieses hat sich in letzter Zeit mit Leuten unterhalten, die der These vom Treibhauseffekt wenn nicht skeptisch, so doch neutral gegenüberstehen. Namentlich in den Social Media sind solche Anmerkungen öfters zu hören. Gemäss diesen Stellungnahmen ist es schlicht nicht zweifelsfrei erwiesen, dass das CO2 (plus Methan) wirklich den Treibhauseffekt und die (nicht mehr abstreitbare) globale Erwärmung verantwortet – auch wenn Forschende das seit über 50 Jahren prognostiziert haben und die Auswirkungen längst spürbar sind. Angeführt wird gerne, dass die Temperaturen auch auf Mond und Mars gestiegen seien.

Tatsächlich ist der letztendliche Beweis für die Verantwortung des CO2 für die globale Erwärmung vielleicht nicht 100% zweifelsfrei erbracht – aber Abwesenheit von Beweisen beweist keine Abwesenheit einer Tatsache («Absence of Evidence is not Evidence of Absence). Aufgrund der oben geschilderten, vielfältigen und äusserst komplexen Verflechtungen zwischen Mensch und Umwelt müssen wir derzeit davon ausgehen, dass die raschestmögliche Dekarbonisierung der richtige Schritt ist.



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