F.X. Mayr – ein Visionär zwischen Boden und Biom

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Das Symposium Soil to Soul bezieht seine Inspiration von verschiedenen Gedankenwelten, die alle eine gewisse Ganzheitlichkeit gemeinsam haben. Ein Beispiel dafür ist die Ernährungslehre des österreichischen Naturheilers Franz Xaver Mayr. Er war als Arzt in Wien und dem österreichischen Kurort Karlsbad tätig und lebte von 1875 bis 1965.
Wenige Menschen sind sich heute bewusst, dass bis zur Entdeckung von Aspirin gegen Schmerzen und Penicillin gegen bakterielle Infektionen nur wenige wirksame Medikamente erhältlich waren – wer krank wurde, musste entweder damit leben und allenfalls sterben – oder sich in zeitaufwändige und teure Kuren begeben und darauf warten, dass die Selbstheilungskräfte des Körpers die Sache regelten.

Nur logisch, dass manche Ärzte von früher sich mit der Ernährung befassten, die ja einen Einfluss auf die Gesundheit des Körpers haben musste – und die in früheren Zeiten entweder karg und einseitig (bei Armen) oder zu fettlastig (bei Reichen) war. Franz Xaver Mayr war einer dieser Ärzte, und seine Denkweise wirkt bis heute fort. Erfolgreiche Bücher wie «Darm mit Charme» von Giulia Enders haben sich des Themas mittlerweile auf eine modernisierte Art angenommen und die Bestsellerlisten gestürmt. Dabei geht es eigentlich immer um das eine: Der Darm des Menschen ist ein riesiges, von einer enormen Zahl für uns nützlichen Bakterien besiedeltes Organ. Unsere persönliche Bakterienkultur wird übrigens Mikrobiom genannt. Und ein gesunder Darm ist schon aufgrund seiner Grösse im Verhältnis zum übrigen Menschenkörper die halbe Miete, wenn es um ein gesundes Leben geht. Entsprechend macht auch Thomas Sterchi, Gründer von Soil to Soul, alljährlich eine Kur nach den Vorgaben von Mayr und sagt: «Auf die Idee zum Symposium bin ich im Rahmen meiner letzten Kur gekommen.» Für ihn bedeutet ein intaktes Mikrobiom in mehr Menschen der Start zu einer verbesserten Landwirtschaft; und die Gleichung geht auf beide Seiten auf.