Kreislauf-Training: Zum Recycling-Day am 18. März

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Kreislaufwirtschaft ist das Schlagwort der Stunde: Rohstoffe sollen nicht mehr wie auf einer Einbahnstrasse zuerst ausgebeutet, dann verbraucht und dann verloren sein. Grosse Akteure der Wirtschaft sind daran, diesen Vorsatz in die Tat umzusetzen. Aber es kommt weiterhin auch auf den einzelnen an.

«Cradle to Cradle», von der Wiege bis zur Wiege, heisst der beschreibende Begriff für Kreislaufwirtschaft, den der Chemiker Michael Braungart und der Architekt William MacConnough Ende der Neunzigerjahre prägten und zu dem sie ein wegweisendes Buch verfassten. Die beiden Denker helfen mit ihrer Initiative Unternehmen aus dem Konsumgüterbereich, nachhaltiger zu werden, in dem sie ihnen rezyklierbare Rohstoffe näher bringen und dafür sorgen, dass Produkte nach Ablauf ihres Lebenszyklus möglichst integral den Weg zurück in den Stoffkreislauf finden.

Aber längst nicht jede:r ist ein Produzent, der auf diese Weise für bessere Nutzung unserer Ressourcen sorgen kann. Deswegen gibt es – gewissermassen für uns Leute von der Strasse – den Global Recycling Day. Die Global Recycling Foundation hat diesen Tag 2018 ins Leben gerufen, um auf die grosse Bedeutung des Rohstoff-Kreislaufs für die Zukunft unseres Planeten hinzuweisen. Denn die Wiederverwertung schont nicht nur Ressourcen und behält diese im Materialkreislauf, sondern reduziert auch die CO2-Belastung und spart Energie. Mithilfe von Ökobilanzen wird der konkrete Nutzen der Recycling-Systeme deutlich:
Das Recycling in der Schweiz erreicht beispielsweise einen Umweltnutzen, der den jährlichen Wohnenergiebedarf von 790`000 Personen kompensiert – das sind die Bewohner von Zürich, Basel, Bern und Luzern zusammen.
Oder etwas lustiger gesagt: In den zurückliegenden 31 Jahren wurde von der Organisation SENS eRecycling zum Beispiel eine Menge Kupfer gesammelt – genügend davon, dass man daraus hätte 44 Millionen Trompeten bauen können.

Nun ja – als Normalverbraucher:innen können wir in aller Regel nicht mal eine Trompete spielen. Was wir aber können: Von der hervorragenden Schweizer Recycling-Infrastruktur Gebrauch machen. Glasgefässe, Tomatenmarkdosen, die Pendlerzeitung und den Karton von Zalando – diese Dinge vom Haushaltsabfall zu trennen und in die separate jeweilige Abfuhr zu geben oder zur Sammelstelle zu bringen: Das ist uns längst zur zweiten Natur geworden. Nun gilt es, für neue Initiativen die Augen offen zu halten. So nehmen Grossverteiler seit einiger Zeit Plastikabfall zurück, um ihn vor der Verbrennung zu bewahren und neuen Verwendungen zuzuführen. Oder Batterien – die Rohstoffe darin sind längst wertvoll genug, um ihre Zerlegung und Wiederverwendung zu einem Geschäft zu machen. Und selbst Gold aus alten Telefonen wird heute im Rahmen von «Urban Mining» zurückgewonnen. Assarée, ein Unternehmen für die Gewinnung von nachhaltigem Gold liess solches Edelmetall kürzlich von angesagten Schmuckdesignern in coolen Schmuck verwandeln.

Unser Fazit:
Ja, Recycling mag manchmal etwas mühsam sein; aber es ist neben dem bewussten Einkaufen und der klimaschonenden Ernährung ein Beitrag, den wir mit Leichtigkeit in unseren Alltag integrieren können. Jeden Tag, nicht nur am 18. März.



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